'Country-Side.
Corporeal Documents'
Ausstellung
von Tina Bara im Eislinger Kunstverein
17.1.2004 - Kunstverein
Mit einer ungewöhnlichen Ausstellung
von Fotos und Videoarbeiten beginnt der Eislinger Kunstverein
die Reihe seiner Ausstellungen im Jahr seines zwanzigsten
Bestehens. Die in Berlin, Leinpzig und Bonsdorf (Österreich)
lebende Künstlerin Tina Bara lädt auf die
"Country-Side" ein. Was erwartet die Gäste? Lassen
wir Tina Bara, die auf unterschiedlichste Weise durch
verschiedenste äußere und innere Gegenden
gezogen ist und ihre Umgebung mit großer Aufmerksamkeit
wahrnimmt, selber sprechen:
Einladung, ein Werk zu besichtigen
Unter dem Titel "besetztes Revier" vermerkt
Tina Bara z.B.: "Im Herbst 2001 besetzte ich für
einige Zeit mehrere Objekte in der Landschaft, um mich
dort verschiedenen Tätigkeiten hinzugeben." Eine
spätere Serie nennt sie "geborgte Dirndln" und
skizziert sie so: "Im Sommer 2002 besuchte ich meine
Nachbarinnen, borgte ich mir ihre Dirndlkleider und
ließ mir Geschichten zu den Kleidern erzählen
..." Oder die Serie "fremde Kameraden": "Im Frühjahr
2003 erkundete ich mit meinem Sohn die Kriegerdenkmäler
der umliegenden burgenländischen Gemeinden
und erzählte ihm von der Geschichte der Großeltern
und Urgroßeltern ..." Manchen mag besonders "marylin"
neugierig machen, über das die Schöpferin
der Fotos schreibt: "Im Sommer 2002 entdeckte ich Elisabeth
auf dem Hirzenriegel, wo sie in einem abgelegenen Haus
mit ihrer Familie lebt. Zwischen allem was zu einem
alternativen Landleben gehört, entdeckte ich unzählige
Marilyn Monroe Bücher ..."
Doch Tina Bara erkundet auch Gegenden,
die nicht geographisch sind. So etwa "große Gesten",
eine Serie, die mütterliches, weibliches, menschliches
Interesse an Gesehenem zeigt: "Wenn ich Glück habe,
kann ich von meinem Sohn Fotos machen, die Gesten seiner
männlichen Kindheit festhalten." Oder "gelernte
Wörter", wo es um Gegenden der Sprache geht: "In
der Weihnachtszeit 2004 bat ich erstmals unsere Besucher
mir österreichische Wörter zu schenken, die
mit persönlich wichtigen Bedürfnissen verknüpft
werden können ..."
Biographisches
Tina Bara wurde 1962 in Kleinmachnow
bei Berlin geboren, wuchs in Guben auf und kam 1978
nach Berlin/ Ost. Sie machte 1980 - 86 ein Studium der
Geschichte an der Humboldt-Universität Berlin und
begann 1984, zunächst autodidaktisch, sich mit
Fotografie zu befassen. Bald schon (1985) hatte sie
Ausstellungen ihrer künstlerischen Arbeiten. 1986
wurde sie Mitglied im "Verband Bildender Künstler
der DDR" und erhielt damit die Möglichkeit, freiberuflich
als Fotografin und als Künstlerin zu arbeiten.
1986 - 89 absolvierte sie ein Fernstudium der Fotografie
an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig.
Im Juli 1989 reiste sie nach Berlin/West aus, 1991 machte
sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst,
Leipzig ein nachträgliches Diplom bei Prof. Arno
Fischer. Tina Bara, die zahlreiche Ausstellungen im
In- und Ausland hatte, hat seit 1993 eine Professur
für künstlerische Fotografie an der Hochschule
für Grafik und Buchkunst in Leipzig.
Die Vernissage
findet am Freitag, 28. Januar 2005 um
20 Uhr statt. Es spricht Brigitte Herpich M.A., Augsburg.
Die Künstlerin ist anwesend.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Ausstellungsdauer
von Samstag, 29. Januar bis Sonntag,
27. Februar 2005
Galerie in der Alten Post, Bahnhofstraße
12, Eislingen.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Samstag 16-18 Uhr, Sonntag
und Feiertag 14-18 Uhr. Der Eintritt ist frei..
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